Ängste erkennen und verstehen

Was ist überhaupt Angst?

Angst ist ein Gefühl, welches sich schwer definieren lässt, eben weil es ein Gefühl ist. Es ist eine natürliche Reaktion auf eine entweder eingetretene oder zu erwartende Bedrohung.

Ein Hund, der ängstlich/panisch reagiert, handelt instinktiv.

Zuerst einmal ist es also eine durchaus normale Reaktion vom Hund auf eine aus seiner Sicht eventuelle Gefahr bzw. Bedrohung. Sie ist dazu da, seine körperliche Unversehrtheit bzw. sein Überleben zu sichern.


Ein Hund, der ängstlich/panisch reagiert, handelt aus seiner Sicht richtig, handelt aber nur, weil er die Situation nicht unter Kontrolle hat und durch seinen Instinkt zum handeln gezwungen wird. In so einer Situation kann es durchaus passieren, dass der Hund „kopflos“ reagiert, sich selbst nicht mehr kontrollieren kann und beispielsweise panisch davon läuft oder sich aggressiv auf die vermeintliche Gefahr stürzt.

In der Regel sind Hunde in diesem Momenten vom Menschen nicht zu erreichen, was weder „Ungehorsam“ noch „nicht wollen“ bedeutet. Der Hund KANN in diesem Moment nicht anders...wir –als Menschen- sind für den Hund in diesem Moment praktisch nicht vorhanden.



Ist die Gefahr/Bedrohung vorüber, ist der Hund dennoch in einer starken Erregung bzw. in der Angst/Panik „gefangen“, so dass eine Kleinigkeit ausreicht, um den Hund in den vorherigen ängstlichen/panischen „Zustand“ zurück fallen zu lassen.


Wie erkenne ich Angst?

Es gibt eine Reihe von körperlichen Symptomen anhand derer wir relativ schnell erkennen können, ob unser Hund ängstlich ist bzw. eine Bedrohung vermutet. Diese Symptome sind eine normale und natürliche körperliche Reaktion auf eine vermeintliche Bedrohung:


  • Der Hund hat seine Ohren flach am Kopf anliegen.
  • Er geht oder steht in geduckter Haltung, was entweder in Flucht- oder Angriffsverhalten übergeht.
  • Seine Rute ist gesenkt.
  • Er hechelt stark -> hat eine schnelle/flache Atmung.
  • Der Hund zittert.


Daneben gibt es noch einige andere Symptome, aber die natürlich trotzdem vorhanden sind, auch wenn sie nicht sichtbar sind. Zum Teil kennen wir diese Symptome sogar von uns selber, wenn wir in brenzlige Situationen geraten.


  • Der Herzschlag erhöht sich, was auch als „Herzrasen“ bekannt ist.
  • Die Muskeln werden angespannt, um schneller reagieren zu können.
  • Der Hund hat ein gesteigertes Reaktionsvermögen oder friert in seinen Bewegungen komplett ein.
  • Die Aufmerksamkeit des Hundes erhöht sich.
  • Sein Hör- und Sehvermögen ist gesteigert.